Text und Bilder von Thomas und Chris: Der erste Tag an dem diesjährigen Bilderbergtreffen ist anders als in den anderen Jahren. Es hat sich vieles verändert. Nicht nur der Tagungsort, welcher so oder so jedes Jahr ein anderes fünf Sterne Hotel in Europa oder Amerika ist, sondern auch der Umgang mit den Aktivisten und Demonstranten. Es gibt, das erste Mal in der Geschichte des Treffens, einen offiziellen, inneren Bereich für Presseleute und Aktivisten. Um dort aber hinein zu gelangen, muss man sich einem Check unterziehen. Private Sicherheitsleute untersuchen jede Person mit einem Metalldetektor. Diese Leute sind aber sehr zuvorkommend und freundlich, man kann sehr gut mit ihnen sprechen. Dies trifft ebenfalls auf die Polizei zu. Sie behandeln jeden zuvorkommend und man könnte denken, sie seien auf der Seite der Aktivisten.
Wir kamen gegen neun Uhr morgens zum Hotel. Unser Taxifahrer fuhr uns direkt zum Hintereingang, wir hofften dort einige zu erwischen. Die dortige Polizei teilte uns mit, dass dieser Eingang nur für Warenlieferungen sei und ihnen nicht bekannt ist, das auch Teilnehmer der Konferenz hier hinein fahren würden. Die Polizei war auch hier sehr freundlich und die Aussagen schienen der Wahrheit zu entsprechen. Wir marschierten also zurück zum Hoteleingang. Nach einer Wanderung von gut Vierzig Minuten, auf der uns auffiel, dass sogut wie alle Hundert Meter Polizisten standen, erreichten wir den Haupteingang. Es ist immens welche Fläche uns hier vom Tagungshotel trennt. Noch nie in der Geschichte der Bilderbergkonferenzen war ein Hotel soweit von Aktivisten und Journalisten entfernt.
Wir trafen auf Phil. Phil ist ein temporärer Mitarbeiter des Grove Hotels, indem sich die Bilderberger dieses Jahr treffen. Er teilte uns mit, dass nicht einmal die Angestellten bis vor wenigen Wochen wussten was heute passieren würde. „Es gab keine Informationen an uns, alle Informationen die ich erhielt, erhielt ich via Research übers Internet.“ Er ist sich zudem sicher, dass die jetzigen Angestellten des Hotels Schweigepflicht haben und keinem auch nur einen funken Auskunft geben dürfen. Zudem ist praktisch jeder Einwohner von Watford über dieses Treffen informiert und alle sind sehr skeptisch eingestellt. Es fällt auf das wir hier nicht als „Verschwörungstheoretiker“ denunziert werden, sondern als Aktivisten und freie Journalisten, was wir auch sind, wahrgenommen und respektiert werden. Die ganze hiesige Bevölkerung scheint hinter uns zu stehen, ist sehr neugierig und zuvorkommend.
Als wir im abgesperrten, extra für Journalisten und Aktivisten eingerichteten Areal ankamen, waren dort bereits gegen 100 Leute. Es gibt verschiedene Zelte und sogar eine komfortable, mobile Toilette. Eine Neuheit an einer Bilderbergkonferenz. Mit von der Partie ist auch Charlie Skelton, ein Journalist des Guardians. Weiter vor Ort ist Mark Anderson, Journalist der American Free Press, Luke Rudolvski von We are Change New York, Alexander Benesch von recentr.com, Manfred Petritsch von Alles Schall und Rauch und Alex Jones von Infowars.com. Um diesen versammelte sich nach seinem Eintreffen eine Menge an schaulustigen, ein richtiger Zirkus mit einer Gefolgschaft.
Beim Eintreffen der Bilderberg-Teilnehmer gegen 14 Uhr waren um die 200 Aktivisten vor Ort. Viele ausgerüstet mit einer Kamera. Es wurde gefilmt und Fotos gemacht. Und bei jedem Auto, welches an den Aktivisten vorbeifuhr, wurden Buh rufe laut. Es war heiss, die Sonne schien den ganzen Tag, es waren, mit Ausnahme des Morgens, keine Wolken am Himmel.
Uns viel auf, dass sogar das Schweizer Fernsehen SRF mit seinem Auslandkorrespondent für England vor Ort war. Sein Name ist Peter und er machte einen sehr sympathischen Eindruck. Er teilte uns mit, dass ein Beitrag heute Abend in den Schweizer Nachrichten über Bilderberg laufen würde. Das ist selten, dass ein Land, indem die Konferenz nicht stattfindet, am selben Tag darüber berichtet. Einzig Russia Today berichtet regelmässig über die Konferenz.
Hie einige Eindrücke des ersten Tages.