Das Obama- Regime schürt den Weltbrand: Es droht das imperiale Überborden, während die USA und NATO fünf Kriege führen: Afghanistan, Irak, Pakistan, Libyen und Jemen – Sind Syrien, Iran, Libanon die Nächsten?
Webster G. Tarpley, Ph.D. TARPLEY.net 20. Juni 2011
Deutsche Übersetzung Sash, WeAreChange Switzerland
Washington DC, 20. Juni – Durch die Aufdeckung der bisher geheim geführten Bombardierung von Jemen, ist die Obama-Administration jetzt in illegale Kriege gegen mindestens fünf Länder verwickelt – Afghanistan, Irak, Pakistan, Libyen und Jemen. Angesichts der absurden Theorie Obamas, dass Luftangriffe unter dem Kriegsermächtigungsgesetz keine feindseligen Handlungen darstellen sollen, könnte diese Liste sogar noch länger sein; heimliche US- Angriffe in weiteren Ländern könnten bereits heute im Gange sein. Der Frühling wandelt sich zum Sommer in Washington DC, und es gibt Anzeichen dafür, dass Obamas nächster Zug eine Ausweitung der Aggressionen sein könnte – ein Angriff auf Syrien, dieser würde die USA auch in den Krieg mit dem Iran und mit der Hisbollah im Libanon verwickeln. Oder der Vormarsch Obamas zielt auf Pakistan. Der «Arabische Frühling» der Revolutionen, Staatsstreiche und Destabilisierung breitet sich unaufhaltsam zu einem möglichen weltweiten Flächenbrand aus, deren Konturen sich bereits abzeichnen.
Militärischen Quellen zufolge – auf welche sich Alex Jones in seiner Radiosendung vom 15. Juni bezieht – sind US- Spezial-Einheiten in Fort Hood, Texas, darüber informiert worden, sich für einen Einsatz in Libyen spätestens im Juli vorzubereiten. Ebenfalls in Alarmbereitschaft, voraussichtlich für September oder Oktober, befinden sich die schwer ausgerüsteten Einheiten der First Cavalry Division, die derzeit im Irak und in Afghanistan stationiert sind, zusammen mit anderen Abteilungen des 3. US-Corps auf verschiedenen US-Stützpunkten. Beobachter weisen darauf hin, dass US-Spezialeinheiten bereits seit Februar in Libyen seien. Weiter geben sie an, dass, obwohl Libyen das plausibelste Ziel sei, einige dieser Einheiten auch nach Jemen, Syrien oder Iran verschoben werden könnten. Zur gleichen Zeit verurteilte das russische Aussenministerium die Anwesenheit des US-Kreuzers Monterrey im Schwarzen Meer. Das amphibische Schlachtschiff USS Bataan liegt derzeit vor der Küste Syriens. Als sehr plausible Erklärung für diese Truppenentsendungen liegt ein unmittelbar bevorstehender US-Angriff auf Syrien nahe, unter dem Vorwand, die Zivilbevölkerung zu schützen.
Am 19. Juni berichtete CNN von einer gross angelegten militärischen Übung der US-Navy, der Air Force und des Marine Corps, der grössten ihrer Art in der Geschichte, entlang der amerikanischen Atlantikküste unter dem Codenamen «Übung Gesandte Faust», durchgeführt wurde diese Übung vom 19. bis 24. Juni. «Die Übung ist darauf ausgelegt, die Fähigkeiten aller Flugzeuge des Marine Corps zu erproben, einschließlich der MV-22 Osprey und F / A 18 Hornet, sowie einige Navy Schiffe und Flugzeuge der Luftwaffe,» wie CNN berichtete. Die Übungen wird geeignet, um amphibische Landungen (siehe: Amphibische Kriegsführung) an der Küste des Mittelmeeres, wie in Libyen und Syrien, zu trainieren.
Die Juni/ Juli- Wende, wie im Jahre 1848
Die Britisch-Amerikanische Putschwelle des Jahres 2011 weist Ähnlichkeiten mit einem früheren historischen Ereignis auf: Die Aufstände von 1848 in Europa. Dir Ereignisse von 1848 begannen mit einem Aufstand in Sizilien (unweit von Tunesien), und erzwangen den Sturz von König Louis Philippe von Frankreich im Februar und des mächtigen österreichischen Staatskanzlers Fürst Metternich, im März. Diese Aufstände wurden geschürt durch über Jahrzehnte aufgebaute Spannungen unter dem System der Heiligen Allianz nach 1815, aber sie würden im Großen und Ganzen durch die Netzwerke des Italienischen ultra-nationalistischen Heisssporns Giuseppe Mazzini, einem Agenten der britischen Admiralität, zur Detonation gebracht. Unruhen fegten über Mitteleuropa hinweg.
Der Wendepunkt kam im Juni/ Juli 1848. Als ein tschechischer, nationalistischer Aufstand in Prag ausbrach, wurde er von der österreichischen Armee unter General Windisch-Grätz nach dem 12. Juni niedergeschlagen. – Ein Putschversuch der radikalen Arbeiterschaft und der Stadtbevölkerung von Paris, organisiert in der nationalen Werkstatt von Louis Blanc, wurde vom reaktionären General Cavaignac vereitelt, zwischen dem 24. und 26. Juni, 1848.
In Norditalien wurde die Armee des italienischen Königreichs Sardinien am 25. Juli von Marschall Radetzky bei Custozza besiegt. Sardinien hatte Wien den Krieg erklärt zur Unterstützung eines Aufstandes in Mailand, in der Hoffnung, damit die Österreicher aus Italien vertreiben zu können und so eine nationale Einheit herzustellen. Im September und im Oktober, entfachten ungarische nationalistische Radikale unter Lajos Kossuth, einem Schüler Mazzinis, einen Bürgerkrieg mit den Kroaten, der zu sozialem Chaos führte und (wie R.R. Palmer sich ausdrückte) zum «Krieg aller gegen alle.» Etwas später wurden die russischen Truppen zur Niederschlagung des ungarischen Aufstandes eingeladen. Es kam zu einem erneuten Aufflammen rebellischer Aktivitäten im Frühjahr 1849, vor allem durch die Schaffung von Mazzinis römischer Republik, bevor die Aufstände im späten Sommer 1849 nachliessen, folgte eine Phase der Unterdrückung, des Zynismus und der Reaktion. Es kann sich als nützlich erweisen, diesen Zeitrahmen im Auge zu behalten als einen groben Leitfaden für die Bewertung der heutigen Ereignisse, während natürlich davon auszugehen ist, dass keine mechanistische oder zyklische Wiederholung erwartet werden kann.
Irans Ahmadinejad zu Obama: Nur die Maske Amerikas wurde ausgewechselt – Hände weg von Syrien!
Am 8. Juni warnte Präsident Ahmadinejad den US/NATO-Block davor, Syrien anzugreifen: «Syrien ist ein Pionier des Widerstandes. Die syrische Regierung und die Nation kann ihre Angelegenheiten selber bereinigen und es besteht kein Grund für eine Einmischung anderer», sagte Ahmadinejad. Er warnte gewisse US-freundliche Länder in der Region davor», sich in Syriens Angelegenheiten einzumischen». Er fügte hinzu, dass Washington sich von diesen Staaten sofort wieder abwenden werde, nachdem die USA ihre Ziele in Syrien erreicht haben. Diese Warnungen könnten wohl Jordanien, den irakischen Kurden oder der Türkei gegolten haben, deren Gebiet von CIA/MI-6 Netzwerken verwendet wurden, um Waffen und Kommandos nach Syrien zu schmuggeln, um die bewaffneten Truppen der Muslimischen Bruderschaft aufzubauen, die bisher 400 syrische Militärs und Sicherheitskräfte getötet haben. «Die Amerikaner wollen bei der regionalen Bevölkerung Popularität gewinnen mit der Verfolgung dieses Plans und brüsten sich als die Hüter der Menschenrechte,» Ahmadinejad stellte weiter fest, dass, wenn auch 2009 in den USA ein neues Regime an die Macht kam, sich doch die Art des herrschenden Systems nicht geändert habe: «Nur die Masken wurden ausgewechselt. Der Kampf gegen den Terror war die Maske der früheren US-Regierung, wo hingegen die Maske der laufenden Administration die Verteidigung der Menschenrechte sei.» In jüngerer Zeit haben das iranische Aussenministerium und die führenden iranischen Generäle klare Warnungen im Bezug auf Aggressionen gegen Syrien ausgesprochen, die sie offenbar als casus belli betrachten würden. Zunehmende Angriffe auf US-Truppen durch schiitische Milizen im Irak in den letzten Wochen sind wohl ein Zeichen der Befangenheit Teherans bezüglich des möglichen Verlusts seines wichtigsten Verbündeten.
«Lesbisches Mädchen in Damaskus» ein US – Scherz – wie so viele Berichte über Syrien und Libyen?
Am 14. Juni verurteilt US-Aussenministerin Hillary Clinton eine ungewöhnlicherweise Damaskus und Teheran gleichzeitig, und wiederholte den amerikanischen Standpunkt, dass der Iran bei der Unterdrückung der syrischen Protesten beteiligt sei. «In Syrien unterstützt Iran das Assad-Regime, deren unmenschliche Angriffe auf friedliche Demonstranten und die militärischen Aktionen gegen die eigenen Städte», sagte Clinton. Tatsächlich kam rasch der Verdacht auf, dass ein Grossteil der Berichterstattung über die Ereignisse in Syrien reine Fiktion in der Tradition der Kuwait-Brutkasten-Babys und Jessica Lynch widerspiegelte: Der viel zitierte Blog «Gay Girl in Damaskus«, der von den Mainstream-Medien in der westlichen Welt als primäre Quelle für Informationen über Syrien herbeigezogen wurde, entpupptet sich als Ente. Diese falsche Quelle war das Werk von Tom McMaster, einem 40-jährigen Amerikaner und seiner Frau Britta Froelicher, eine Aktivistin der American Friends Service Committee, eine Organisation, die seit dem Kalten Krieg mit den US-Geheimdiensten in Verbindung steht. Wie viele der weiter veröffentlichten Filme, Fotos und Interviews über vermeintliche Kriegsverbrechen in Libyen, Syrien und anderen Ländern sind wohl ebenfalls in diesen CIA-Handwerksbetrieben für Desinformation und schwarze Propaganda erfunden worden? Welcher Anteil der Sozialmedienhysterie, die mit dem «arabischen Frühling» assoziiert wird, geht vom US-Cyber Kommando aus?
Ägyptens Symbol- Revolution: kontrolliert von Samantha Power und McFaul des Weißen Hauses
Die Operation «Gay Girl in Damaskus» kann im Nachhinein als ein Mikrokosmos des gesamten «Arabischen Frühlings» verstanden werden: Eine zynische Manipulation der idealistischen (oder nihilistischen) jungen Leute unter der Ägide der durch die USA erschaffenen farbigen Revolutionen und Staatsstreichen des Volkes, wobei diese reichlich Computerorientierten jungen Menschen gegen die fragile Strukturen des modernen Staates unter dem Einfluss der Weltwirtschaftskrise ausgespielt werden. Aber auch so dienten die Aktivitäten der goldenen Jugend auf den öffentlichen Plätzen weitgehend als Medienspektakel, als Ablenkung. Demonstrationen auf den Strassen führen nicht zu Machtwechseln. Der Sturz der Regierungen wurde hinter den Kulissen eingeleitet durch Generäle und Beamte, die bestochen, erpresst oder anderswie dazu bewegt worden waren, zum von der CIA/MI-6 gesponserten Putsch anzusetzen. In Tunesien funktionierte dies reibungslos: Ben Ali floh aus dem Land, als der Generalstab deutlich machte, dass er sich gegen ihn gewendet hatte. Auch in Ägypten verdrängte diese Vorgehensweise schliesslich Mubarak, wenn auch mit erheblich grösserem Aufwand. Amerikatreue Stämme wie die Tantawi und Enan erwiesen sich als unfähig, die Rais zu vertreiben, bis das Weisse Haus einige direkte Massnahmen androhte, (der genaue Inhalte der Drohungen bleibt noch zu bestimmen) wahrscheinlich aber geht es unter anderem um ein Eingreifen beim Suez-Kanal. Wie der US-ägyptische Informant Saad Eddin Ibrahim zu Lallt Weymoth der Washington Post sagte: «Der ägyptische Generalstabschef [Tantawi] erhöhte auf Befehl des Weißen Hauses den Druck. Präsident Obamas Berater, die gute Freunde sind – Samantha Power und Michael McFaul – baten mich, [nach Washington] zu kommen. Sie verließen sich auf mich als Informationsquelle. . . . Nach der zweiten Rede Mubaraks war Obama überzeugt.[dass Mubarak gehen musste].» Nationalistisch gesinnte Führer innerhalb der ägyptischen Armee dürfte es interessieren, dass ihr oberster Befehlshaber, nunmehr der eigentliche Diktator von Ägypten, auf Befehl von Leuten wie McFaul und Power, die auch die «demokratische» Opposition kontrollieren, handelt.
In Libyen hat die farbige Revolution weit weniger gut funktioniert, da dort bewaffnete Al-Qaida-Truppen nicht in der Lage waren, die royalistische Hochburg Tripolis zu erobern. Sie haben auch Schwierigkeiten, Loyale im Benghazi-Darna-Tobruk Gürtel zu unterwerfen. In Syrien hat das Modell der farbigen Revolution überhaupt nicht funktionierte, die Mittelschicht ist nicht daran interessiert, ein totales Blutbad nach irakischem Vorbild und die Schreckensherrschaft der Muslimischen Bruderschaft zu erleben, für einige vage Parolen über Demokratie. In Algerien, wo die Bevölkerung vor einigen Jahren die unmittelbare Erfahrung der verheerenden Massaker durch die Groupe Islamique Armé (GIA) gemacht hat, bestand kein Bedürfnis für ein neues derartiges Abenteuer. Al Jazeera hat den Fokus auf die Destabilisierung von Marokko verschoben. Die Destabilisierung von Jordanien kommt überhaupt nicht voran.
Ein Angriff auf Syrien könnte bevorstehen. «Es ist soweit, dass das Verhalten Gaddafis und jenes Assads nicht mehr unterscheidbar geworden sind.», kommentierte der republikanische Kriegstreiber und Senator von South Carolina Lindsey Graham und fügte an: «Man muss alle Optionen auf den Tisch legen, einschließlich eines Modells wie wir es in Libyen anwenden.» Dies würde einen viel grossflächigeren Krieg bedeuten.
Jemen: Die Regierung des verwundeten Präsidenten Saleh bricht zusammen, amerikanische Dornen-Angriffe beginnen.
Jemens Präsident Saleh wurde am 3. Juni schwer verletzt, als Raketen, angeblich von aufständischen Stammesangehörigen abgefeuert, in seinem Palast einschlugen. Saleh wurde am nächsten Tag für eine Notoperation nach Saudi-Arabien geflogen. Während Saales Verwandten und Verbündeten versuchen, die Macht zu halten, nutzt das Pentagon das entstandene Machtvakuum aus, um grossräumige Drohnenangriffe im Land zu beginnen. Es zeigte sich, dass das amerikanische Joint Special Operations Command (JSOC) und die CIA von Ihrem Hauptsitz in Sanaa aus operierten, und dass die CIA bald ein breit gefächertes Programm von Kampfdrohnen- Attentaten beginnen würde, ausserhalb jeglicher Regeln des militärischen Einsatzes. Es gab auch Berichte, dass die USA einen grossen Kampfdrohnen- Stützpunkte für Operationen im Jemen errichteten. In der Zwischenzeit eroberten militante Islamisten der Ansar al-Scharia-Gruppe, von den US-Medien gleichsetzt mit «al-Qaida», Teile einer Provinzhauptstadt im südlichen Jemen. Es sei daran erinnert, dass die beiden führenden Sprecher der «Al-Qaida auf der Arabischen Halbinsel» («AQAP») US- Bürger sind: namentlich Anwar Awlaki und Ex-Guantanamo-Insasse al-Shiri, beide offensichtliche US-Doppelagenten. Der Zweck der gesamten Destabilisierung Jemens ist es, eine Schneise für Angriff gegen Saudi-Arabien, dem unmittelbaren Nachbarn Jemens, zu öffnen.
US-Schlag gegen Pakistanische Atomwaffen auf der Prioritätenliste
Am 17. Juni meldete Pakistan «NATO-Flugzeuge hätten einen ihrer militärischen Posten im Nordwesten nahe der afghanischen Grenze angegriffen, man habe ernsthafte Besorgnis an die US-Botschaft in Islamabad geäußert …. Das pakistanische Außenministerium sagte, NATO-Flugzeuge seinen ca. 2,5 km (1,5 Meilen) in pakistanisches Territorium eingedrungen», um den Angriff zu lancieren. Dieses Abtasten der pakistanischen Grenze durch die Nato-Aggressoren ist heute ein häufiges Phänomen, und droht in einen offenen Krieg umzuschlagen – um so mehr, da jede dieser Razzien ein Versuch der USA sein könnte, die Atommacht Pakistan mit einem herkömmlichen, nicht nuklearen Erschlag in Schach zu halten. Afghanistans Präsident Karzai hat offiziell angekündigt, dass nun Friedensgespräche mit Beteiligung des State Departments und Mullah Omar und andere Führern des afghanischen Talibans stattfänden. Diese Gespräche haben nichts mit Frieden zu tun, sie bilden vielmehr einen Versuch der USA, den Taliban in Afghanistan und anderen Ländern zu rekrutieren und Paschtunen allgemeinen als Kamikaze-Puppen in militärischen Angriffen gegen Pakistan zu verwenden.
Bestimmte Vertreter der US-Medien – vor allem diejenigen, die politische Eliten unterstützen – haben eine anhaltende Kampagne der Dämonisierung Pakistans lanciert. Hier sind einige der jüngsten Beispiele von Top- Überschriften auf den Titelseiten der Washington Post:
28. Mai: «pakistanisches Militär besorgt wegen Unterwanderung; «Wir werden angegriffen» ; USA- Armee ist verunsichert über das Engagement der abtretenden Reihen»
30. Mai: «Im Afghanistankrieg ist Haqqani-Gruppe ein «zäher» Feind; Operationen in Pakistan; Netzwerk wird als der am wenigsten vereinbare Faktor des Aufstandes betrachtet»
11. Juni: «Vereitelte Angriffe tragen zu Spannungen mit Pakistan bei; Vereinte US- Geheimdienste, die Herstellungsorte für Bomben wurden später verlassen vorgefunden»
16. Juni: «Beziehungen zu Pakistan erreichen neuen Tiefpunkt, Sicherheitsbündnis brüchig, anti-amerikanische Stimmen in der pakistanischen Armee werden lauter»
Irans Ahmadinejad nahm auch die Flut von Medienberichten über einen bevorstehenden Angriff der USA auf Pakistans Atomwaffen ernst: «Wir haben genaue Informationen, dass Amerika die pakistanische Atomanlagen sabotieren will, um Pakistan zu kontrollieren und die Regierung und das Volk von Pakistan zu schwächen», sagte er am 6. Juni. Die USA versucht ebenfalls, «den UNO- Sicherheitsrat und andere internationale Organisationen als Hebel zu benutzen, um den Weg für eine verstärkte Präsenz in Pakistan zu ebnen, mit dem Ziel der Untergrabung von Pakistans Souveränität», sagte der iranische Präsident. Die pakistanische Regierung beantragte, dass der Iran die detaillierten Informationen, auf denen dieser Bericht basierte, mit ihr teile.
Das pakistanische Atomwaffen- Szenario bildet den Kern einer viel beachteten Studie mit dem Titel «Terroristische Taktiken in Pakistan bedrohen Kernwaffen Sicherheit» des britischen Akademikers Shaun Gregory, die am 1. Juni im CTC Sentinel, dem Hausmedium des Zentrums für Terrorbekämpfung der US-Militär Akademie in West Point, NY, veröffentlicht wurde. Gregory vertritt die These, dass Pakistan, zurzeit mit mehr als 100 Atomwaffen ausgerüstet, nicht in der Lage sein wird, diese gegen einen entschlossenen Terrorangriff zu verteidigen. Er schätzt, dass rund 70.000 Pakistaner jetzt im staatlichen Atomprogramm involviert sind, und dass Terroristen unweigerlich in der Lage seien, einige dieser Personen zu infiltrieren und zu unterwandern, mitunter auch durch die Rekrutierung von käuflichen Kommandanten der taktischen Atomwaffen, die Pakistan derzeit einsetzt, um sich gegen einen Angriff von Indien zu schützen. Gregory behauptet auch, dass es für Terroristen ausreichen würde, in den Besitz von radioaktivem Material zum Bau einer schmutzigen Bombe zu kommen. Auch ein gescheiterter Angriff auf eine nukleare Website wäre Anlass zu globaler Panik: «Der erfolgreiche Standort und die Verbreitung einer solchen Website durch Terroristen, auch wenn sie letztlich erfolglos wären beim Zugriff auf nukleare Anlagen, würden transformative Ereignisse sowohl in Bezug auf die USA-Pakistanischen nuklearen Beziehungen als auch im Hinblick auf die internationale Besorgnis über die Sicherheit der Atomwaffen in Pakistan darstellen «, schreibt Gregory.
Reuters kommentierte: «Es ist ein Albtraum-Szenario:. Al Qaida- Kämpfer bringen eine pakistanische Atombombe unter ihre Kontrolle, entweder durch einen Angriff, Diebstahl oder durch die Kollaboration eines käuflichen Kommandanten, möglicherweise im Falle von Feindseligkeiten mit dem nuklear bewaffneten Nachbarn Indien. Die Pakistani waren in Alarmbereitschaft: «Wir wissen, dass das letztendliche Ziel der Vereinigten Staaten hier nicht ist, ein Stück Land zu bekommen, sondern das Ziel sind unsere Atomanlagen …», sagte eine pakistanische Quelle von Ansar Abbasi in News International, zitiert am 9. Juni.
Der Chef der Amerikanischen Befehlskommandos, Admiral Mike Mullen bestätigt, dass dies in der Tat das sei, was das Pentagon mit Pakistan im Sinn habe: «Es ist ein Land mit sehr vielen Terroristen an der Grenze … Was ich fürchte, in die Zukunft, ist die Verbreitung [der Nuklear]-Technologie, und es besteht die Möglichkeit und das Potential, dass sie in die Hände von Terroristen fällt, viele von denen, die am Leben und gesund sind, suchen dies in dieser Region.»
Als ob um einen geeigneten Vorwand für einen solchen Angriff heraufzubeschwören, haben die US-Medien die angebliche Wahl des berüchtigten MI-6-Kontaktmanns Ayman al-Zawahiri, zu Bin Ladens Nachfolger und Chef von «al-Qaida aufgebauscht.» Zawahiri hat angeblich Rache für den Tod von Bin Laden geschworen, was bedeutet, dass die Tür für neuen Terror unter falscher Flagge weit offen steht. Diese Medienabdeckung wurde von der Gewissheit begleitet, dass Zawahiris Heimat nirgendwo anders als in Pakistan sei. Mullen verkündet sofort, dass Zawahiri bald dasselbe Schicksal ereilen würde wie sein Vorgänger, was bedeutet, dass die USA entschlossen ist, weitere unilaterale Angriffe auf pakistanischem Gebiet zu führen, trotz der hohen Wahrscheinlichkeit, dass diese mit pakistanischen Gegenangriffen vergolten werden. Pakistans Innenminister Rehman Malik sagte, dass «eine fremde Hand bei Terroranschlägen in Pakistan beteiligt ist», und rief zur nationalen Einigkeit gegen die Terroristen im «Kampf ums Überleben» auf.
Ein weiteres wichtiges Ziel der Amerikaner ist die Schaffung des Pakistanischen Energie-Korridors, des sagenumwobenen «Pipelinestan«. Dieses Projekt beinhaltet Öl- und Gas-Pipelines aus dem Iran nach China und Indien, die alle quer durch Pakistan verlaufen. Die USA und Grossbritannien sind entschlossen, eine solch friedliche Entwicklung der Infrastruktur, die allen diesen Ländern vernünftige, gemeinsame wirtschaftliche Interessen ermöglichen würde, zu blockieren. Ein wesentlicher Teil des pakistanischen Energie-Korridors wurde stillgelegt; Im Juni berichtete IANS, dass es «bei der vorgeschlagenen Pakistan-Iran-Gas-Pipeline zu Verzögerungen kam, weil Islamabad es versäumt hatte, die notwendigen Mittel zu beschaffen …. Pakistanische Beamten berichteten ihren iranischen Amtskollegen, dass es unwahrscheinlich sei, dass die Pipeline auf den geplanten Termin im Dezember 2014 vollendet sein würde, berichtete die Urdu Daily Jang. Zuverlässigen Quellen zufolge war Pakistan weder in der Lage, die notwendigen $ 1.24 Mrd. zur Finanzierung aufzubringen, noch die vorgeschlagene Route für die Pipeline durch ihr Hoheitsgebiet zu planen.»
Ein anti- Amerikanischer Staatsstreich durch nationalistische Kommandanten in Islamabad?
Am 15. Juni veröffentlichten sowohl die Washington Post als auch die New York Times auf ihren Titelseiten Artikel, die das rasante Wachstum der anti-amerikanischen Gesinnung in den pakistanischen Offizierskorps unterstrichen. Die New York Times schrieb, viele Offiziere seien über die Unterwürfigkeit des Armeechefs Kayani gegenüber Washington dermassen empört, dass «ein Coup der Offiziere, wenn auch unwahrscheinlich, nicht auszuschliessen sei». Dies bestätigten ein «gut informierter Pakistani, der den General in den letzten Wochen gesehen hat, sowie ein amerikanischer Militärsprecher, der seit vielen Jahren mit Pakistan involviert ist. »
Die neokonservative National Review, ernsthaft alarmiert über die Aussicht auf eine neue Generation modernisierender Offiziere in der grossen Tradition des Oberst Nasser in Ägypten, malte einige düstere Szenerien aus und fragte, «Wäre das Ergebnis eines Bruchs zwischen Amerika und Pakistan der Krieg, ein schwellender oder ein offener?» In Wirklichkeit könnte ein Regime der progressiven Obersten ein besseres Ergebnis als islamische Fundamentalisten bieten, nicht nur für Pakistan, sondern auch für Ägypten.
Panettas neues Pearl Harbor der virtuellen Cyber-Attacken
Islamabad geniesst weiterhin Unterstützung aus China, das vor einem Monat versprach, jeden Angriff auf Pakistan als einen Angriff auf das Reich der Mitte zu werten. China hat militärische Optionen für Vergeltungsschläge mit Interkontinentalraketen auf wichtige Punkte wie der Strasse von Taiwan, was jedoch weniger wahrscheinlich ist. China könnte ihrem Unmut auch Ausdruck verleihen durch den Verkauf einiger amerikanischer Staatsanleihen. Wahrscheinlicher aber sind Operationen im Cyber-Reich. Amerikanische Quellen behaupten, dass Lockheed Martin, die CIA und andere Websites, Cyber-Attaken ausgesetzt seien, und einige Kommentatoren haben versucht, diese China zuzuschreiben. CIA-Direktor Panetta, der jetzt zum Pentagon wechselt, sagte einem Senatsausschuss, «Das nächste Pearl Harbor, mit dem wir konfrontiert werden, könnte sehr wohl eine Cyber-Attacke sein, die unsere Energiesysteme, unser Netz, unsere Sicherheitssysteme, unsere Finanzsysteme und unsere staatlichen Systeme lahmlegen könnte.» Da es bisher keinem bekannten Cyber-Angriff gelungen ist, solch verheerende Effekte zu erzielen, können wir davon ausgehen, dass Panetta den Weg bereitet für virtuellen Terrorismus unter falscher Flagge, in dem die US-Regierung einfach behaupten würde, dass ein katastrophales Ereignis durch ein Land verursacht worden sei, welches angegriffen werden soll. In einer möglicherweise verwandten Entwicklung beantragte der deutsche Rechtsanwalt Thorsten van Geest vor Gericht eine einstweilige Verfügung gegen die Merkel-Regierung, zur Absage aller Anti-Terror-Übungen rund um das Eröffnungsspiel der Frauen-Fusball- Weltmeisterschaft vom 26. Juni in Berlin unter Berufung auf die Gefahr, dass diese Übungen vielleicht in Ernstfälle umgewandelt werden.
Saudi-Arabien signalisiert Bruch mit Washington
Saudi-Arabien sucht bekanntlich die Kooperation mit Pakistan und anderen Ländern als Teil des schrittweisen Ausstiegs aus dem zusammenbrechenden US-Imperium. Prinz Turki al-Faisal, eine führende Persönlichkeit der königlichen Familie, bekundete die Wut Riyadhs gegen Washington mit einer Warnung vom 7. Juni an Obama, dass «es verheerende Folgen für US/Saudi Beziehungen haben werde, wenn die Vereinigten Staaten ein UN-Veto einlegten gegen die Anerkennung eines palästinensischen Staates.» Turki schloss mit einer Drohung: «Wir Araber sagten einst Nein zum Frieden, und wir bekamen unsere gerechte Strafe im Jahr 1967 [mit einer vernichtenden militärischen Niederlage] …. Nun sind es die Israelis, die Nein sagen. Ich möchte nicht dort sein, wenn sie ihre wohlverdiente Strafe bekommen.» Diese harten Worte, die die Feindseligkeit der Saudis gegenüber dem Obama-Regime, über die Palästina-Frage hinaus, widerspiegeln, haben hinter verschlossenen Türen in Washington einen regelrechten Schock ausgelöst.
Der Besuch des saudischen Prinzen Bandar in Pakistan im März wird allgemein als ein verdecktes Verteidigungsbündnis zwischen diesen beiden Mächten gehandelt, die (zusammen mit Ägypten) als regionale Stützpfeiler des US-Imperiums betrachtet werden. Beide versuchen, das Imperium zu verlassen. Pakistan soll den Saudis Schutz unter dem Atomschirm Islamabads garantiert haben, sowie eine oder mehrere Abteilung pakistanischer Truppen, um eine Farbenrevolution oder andere Destabilisierungsversuche der CIA zu unterdrücken. Ein mögliches Zeichen der Wut Washingtons über diese Zusammenarbeit kam am 16. Mai, als «Motorrad-Attentäter einen saudischen Diplomaten in der pakistanischen Stadt Karachi niederschossen, vier Tage nach einem Granatenangriff auf das dortige Saudi-Arabische Konsulat.»
NATO steht vor logistischer Überbelastung in Libyen
Der Widerstand Gaddafis von Libyen gegen die angreifenden US/ NATO-Streitkräfte hat den Grad der logistischen und politischen Schwäche der vermeintlich allmächtigen westlichen Allianz zum Vorschein gebracht. Eine Quelle des US-Militärs berichtete auf der Alex Jones Radiosendung, dass die amerikanischen Lagerbestände von abgereichertem Uran (Depleted Uranium (DU)) derzeit sehr gering seien. Dies kann der Hintergrund für den Kommentar des abtretenden Verteidigungsministers Gates sein, der sich ‹vergangene Woche beschwerte, dass der NATO in Libyen die Bomben ausgingen.› Ähnliche Äusserungen gingen vom französischen NATO General Stephane Abrial in Belgrad aus. Die USA hat noch einige Vorräte, aber wie lange würde diese reichen gegen Syrien, Hisbollah und Iran?
Obama: Amtsenthebungs-Kandidat wegen der Verletzung des Kriegsermächtigungsgesetzes
Bei einer Republikanischen Präsidentschafts-Debatte, gaben Kandidaten Bachman, Gingrich, und Kain zu verstehen, dass sich unter den libyschen Rebellen Al Qaida- Terroristen befänden. Obamas arrogante und zynische Handhabung der Angriffe auf Libyen hat die Wahrscheinlichkeit erhöht, im Kongress Massnahmen einzuleiten, um die Gelder für den Krieg zu stoppen. Die republikanischen Fanatiker der Tea Party versuchen, die US- Regierung zu zwingen, Sicherheits- Staatsanleihen auszuzahlen als Methode zur Zerstörung der Sozialversicherung, der Medicare und Medicaid, der Arbeitslosenkasse und anderer wirtschaftlicher Rechte der amerikanischen Bevölkerung, die unter dem so genanten New Deal anerkannt sind. Allerdings ist es möglich, dass die Zombie-Bankiers und Hedge-Fund-Hyänen an der Wall Street, die die Republikanische Partei finanzieren und in der Regel unter Kontrolle haben, Drohungen und Bestechungen anwenden werden, um diese Tea Party- Extremisten im Zaum zu halten und die Schuldendecke über den nächsten Monat hinauszuzögern.
Libyen: Ein Krieg zu viel, sogar für die Republikaner?
Das Repräsentantenhaus hat beschlossen, von Obama zu fordern, die Zustimmung des Kongresses für seinen erschlichenen Krieg in Libyen einzuholen. Der demokratische Kongressabgeordnete Dennis Kucinich und andere verklagen Obama vor dem Bundesgericht, um ihn zu zwingen, eine solche Zustimmung zu beantragen. Der Sprecher des Repräsentantenhauses John Boehner hatte Obama gewarnt, dass, falls er nicht bis zum 20. Juni für diese Zustimmung vor den Kongress trete, er sich der Verletzung des Kriegsermächtigungsgesetzes schuldig mache. Senatoren wie Lugar, Corker, und Webb haben auf Obama eingeredet, eine Resolution des Kongresses zu beantragen, um Feindseligkeiten abzuwenden. Es zeigte sich auch, dass Anwälte aus dem Justizdepartment und dem Pentagon Obama informiert hatten, dass der Libyenkrieg tatsächlich unter das Kriegsermächtigungsgesetz falle, aber dass Obama es vorzog, sich an Rechtsgutachten aus dem Weissen Haus und dem State Department zu halten, die ihm sagten, er brauche kein grünes Licht vom Kongress zu bekommen. Natürlich würde Obamas offenkundige Verletzung des Kriegsermächtigungsgesetzes in Libyen ihn zum Kandidaten einer Amtsenthebung machen und die Wahrscheinlichkeit dazu könnte sich erhöhen, wenn sich die amerikanische Wirtschaftslage weiter verschlechtert. Ein weiterer Ansatz für den Kongress bestände darin, die Geldmittel für die libyschen Invasion zu unterbinden. Normalerweise würde ein solcher Schritt mit dem Argument, dass die US-Truppen im Stich gelassen würden, blockiert werden. Aber im vorliegenden Fall sind, wie Obama versichert, keine US-Bodentruppen offiziell beteiligt (obwohl sie tatsächlich schon dort sind). Seit Obama behauptet, dass nur Luft- und Seestreitkräfte Angriffe lanciert würden, könnte es sich als einfacher erweisen, die Finanzierung abzuschneiden, um die illegalen Angriffe auf Libyen zu beenden.
Wie der chinesische Politikwissenschaftler Kiyul Chung am 16. Juni dem Fernsehsender Russia Today sagte, sei die Welt an einem historischen Scheidepunkt, am Rande der Entscheidung, ob US- und NATO-Militärinterventionen nach dem libyschen Modell die ganze Welt unterwerfen würden, oder ob Russland, China und andere Teilnehmer der Shanghai Cooperation Organization in der Lage sein würden, ein weltweites Gegengewicht zu schaffen zu den «unilateralen, aggressiven und kolonialen» Methoden der NATO.