Andreas Fischlin ist Leiter der Gruppe Terrestrische Systemökologie am Institut für Integrative Biologie der ETH Zürich. Zu seinen Forschungsinteressen gehören unter anderem die Modellierung von Ökosystemen – insbesondere von Wäldern in einem sich ändernden Klima – und die Methodik der strukturierten Modellierung komplexer ökologischer Systeme. Fischlin ist bereits seit etlichen Jahren für das Intergovernmental Panel of Climate Change (IPCC) tätig. Als hauptverantwortlicher führender Autor hat er sowohl zum zweiten IPCC-Bericht von 1995 als auch zum vierten Bericht von 2007 beigetragen. Fischlin arbeitet zudem als Wissenschaftsvertreter in der schweizerischen Delegation bei den Klimaverhandlungen mit.
Hier gehts zu seiner persönlichen Seite
WeAreChange: Wir möchten Sie gerne mit unseren Fragen und Feststellungen konfrontieren, da es für uns von grosser Bedeutung ist, Klarheit in diese Sache zu bringen. Ihre Schlussfolgerung aus den Studien der IPCC bringen Sie nun soweit, dass Sie mit apokalyptischen Szenarien die Menschheit vor der vermeintlichen Klimakatastrophe warnen. Nach unserer Auffassung, steht bei Ihnen die anthropogene Ursache des Treibhauseffekts im Mittelpunkt und Sie scheinen den Einfluss des Sonnenzyklus und die aktuellen Meldungen der NASA zu vernachlässigen. Unsere Recherchen haben ergeben, dass die Pole (erneut) schmelzen, und der CO2-Ausstoss wieder ansteigt. Diese Situation ist ja laut verschiedener Studien nicht neu und die Erde hat diese Zyklen schon durchlebt (wir nehmen uns gerne die Zeit Ihnen Quellenangaben zu liefern).
Ihr Bericht auf Blick-online lässt darauf schliessen, dass die Leser bereits schon verstehen, was CO2 überhaupt ist. CO2 bedeutet, unter anderem auch leben, und das ist nicht nur bei den Wäldern so. Ihre Aussage über die Klimakonferenz in Kopenhagen, lässt annehmen dass CO2 als erderwärmenden, tödlichen Schmutz rigoros bekämpft werden muss um einen Untergang zu vermeiden:
«Es ist die wichtigste Konferenz der Menschheit seit 1945. Eine der wichtigsten Knackpunkte ist, dass die Industrie- und Schwellenländer ihre Emissionen genügend reduzieren. Auch muss die Finanzierung sichergestellt werden. Die Länder sind sich gestützt auf die Resultate des Uno-Klimarats ziemlich einig, dass wir die Erdtemperatur nicht weiter als 2 Grad ansteigen lassen dürfen. Für die Schweiz hiesse das eine Erwärmung von etwa 4 Grad. […] Und es geht hier nicht bloss um Gletscher, sondern auch um die Wasserversorgung, die Landschaften, die Landwirtschaft, den Tourismus ? die Wirtschaft schlechthin. Dem Erhalt der Schweiz zuliebe sollten wir Klimaschutz betreiben ? nur so haben wir eine Chance, einigermassen glimpflich davonzukommen.»
Wir schreiben Ihnen sicherlich nicht um Sie aufzuklären, sondern sind der Überzeugung, dass auch Sie sich auch mit ernstzunehmender Kritik auseinandergesetzt haben, welche die Schlagkraft des ‹anthropogenen Treibhauseffekts› entschärfen. Wir erkennen die dahinter verborgene misanthropische Aussage, vorallem von den Organisationen Greenpeace und WWF (Club 1001), welche grosse Angstmache betreiben und die Zukunft sehr finster voraussagen; Die Mensch (vorallem die ungebildeten, mittellosen in der 3.Welt und Entwicklungsländer) werden somit zum grössten Feind der Natur und des Lebens gemacht. Die absehbaren Installationen von einerKlima-Taskforce, einer Klimasteuer und der Errichtung einer globalen Regierung für die Bewältigung der Gefahren(Klima, Pandemien, Wirtschaft/Finanz, Terror/Krieg) bedeuten nur eins; mehr Sicherheit für die Eliten und weniger Freiheit für den normalen Bürger. Die vehemente Wiederholung der Behauptungen, dass wir von einer menschgemachten Katastrophe stehen, schürt Angst und verhindert so ein lösungsorientiertes Denken. Ihre Prognosen sind sehr besorgniserregend und kontrovers:
«Laut Untersuchungen bedeutet ein ungebremster Klimawandel, dass jeder zweite Sommer so heiss oder heisser als der Sommer 2003 wird. In einem solchen Klima wären die heissesten Sommer um 10 Grad heisser als die Sommer, die wir uns gewohnt sind! Wir sind nicht so weit, dass wir nichts mehr machen könnten. Erschwerend ist aber: Man kann nicht davon ausgehen, dass der Klimawandel ohne soziale Unruhen ablaufen wird. Wenn wir scheitern, dann würde ich sagen, dass es die Geburtsstunde des Klimaterrorismus sein wird. Ein Scheitern wäre Wasser auf die Mühlen der Fundamentalisten. Sie würden sagen: «Wir haben das Recht dazu, weil die im Westen unsere Lebensgrundlage kaputt machen»? gerade weil die Entwicklungsländer stärker von der Klimaerwärmung betroffen sind als wir. In den Verhandlungen fielen bereits Worte wie: «You kill us!»
Klimaterror, soziale Unruhen und die Zerstörung der Lebensgrundlagen sind ihrer Ansicht nach die schlimmsten Fälle, obwohl die Temperaturen in den letzten 10 Jahren nicht spürbar angestiegen sind. Warum ist z.B. die Ansprache des deutschen Meteorologen und Klimaforschers Professor Mojib Latif vom Leibniz-Institut für Meereswissenschaften an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel vor dem UNO-Klimarat nicht mehr Beachtung geschenkt worden? Die Medien verschweigen praktisch völlig seine Kehrtwendung was die Klimaerwärmung betrifft.Gefährliche, präventive Aktionen wurden schon länger ins Auge gefasst, und das Wetter wird schon seit geraumer Zeit manipuliert. Die Wettergötter in Venezuela und China haben regelmässig Regen bzw. Schnee erzeugen lassen. Geo-Engineering bedeutet für uns nichts anderes als ein grössenwahnsinniger Versuch gegen die Natur anzukämpfen. Ihr Kollege, Prof. Knutti, Leiter der Klimaphysikgruppe hat mir folgende Stellungnahme, auf meine Frage zu den gehackten IPCC-Berichten (welche als aktuelle ‹Entlarvung des Klimaschwindels› geltenhttp://www.welt.de/wissenschaft/article5294872/Die-Tricks-der-Forscher-beim-Klimawandel.html), zukommen lassen:
«Sehr geehrter Herr Schriber,
Danke für Ihre Nachricht. Wir sehen keinen Anlass, zu den Dokumenten Stellung zu
nehmen, da diese persönlich sind, und auf illegale Art und Weise entwendet und
insInternet gestellt wurden.Die IPCC Berichte basieren auf tausenden von Studien von Wissenschaftlern auf der ganzen
Welt. Insbesondere basiert die Aussage, dass der grösste Teil der Erwärmung der letzten
50 Jahre vom Menschen verursacht ist, auf einer Kombination von Beobachtungen der
letzten 150 Jahre, statistischen Methoden und Klimamodellen. Dabei spielt die
Rekonstruktion der Klimavergangenheit der letzten 1000 Jahre, die zur Zeit intensiv
diskutiert wird, keine Rolle.Mit freundlichen Grüssen,
Reto Knutti(stellvertretend für alle tätigen Professuren im Themengebiet Atmosphäre und Klima)»
Mit dieser Aussage von Professur Knutti und dem Telefonat welches wir mit ihm geführt haben, sind wir zu folgendem Fazit gekommen: Die wissenschaftlichen Studien sind für eine politische oder religiöse Agenda sehr ungeeignet, da sämtliche Grundlagen verloren gehen, wenn die Thesen durch neue Erkenntnisse entkräftet werden (z.B. die Theorie der ‹Erdscheibe›). Darunter fällt die misanthropische Propaganda von WWF, Greenpeace, Club of Rome genauso wie die allierten, desinformierten Klimaskeptiker, welche immer häufiger dem Copy-Paste-Syndrom verfallen und sich von den ‹anderen› britischen Lords (z.B. Christopher Monckton) eine finstere unvermeidbare Zukunft einer faschistisch-kommunistischen Weltregierung heraufbeschwören lassen. Das Kyoto-Protokoll sowie die Agenda 21 müssten revidiert werden und die Karbonsteuer ist völlig haltlos. Unsere Absicht ist es; eine tolerante, respektvolle Basis zu schaffen um die Herausforderungen die uns allen gestellt werden, gemeinsam mit Souveränität zu meistern.
Andreas Fischlin: Sie sprechen sehr viele komplizierte Fragen an. Ich möchte und kann nicht auf alle diese Argumente eingehen, da dies sehr lange dauern würde und ich kann mir das einfach nicht leisten. Ich hoffe, Sie verstehen, dass ich nicht privatunterrichtsähnliche Antworten schreiben kann. Lassen Sie mich deshalb etwas pauschaler antworten:
– Bitte behaften Sie mich nicht auf das was der Blick geschrieben hat (habe noch nichts lesen können). Da hat es wahrscheinlich Fehler drin, da in meiner Erfahrung Journalisten oft Mühe haben, wissenschaftliche Argumente exakt zu verstehen. Obwohl ich sagen muss, dass der Blick sich bei seinem Interview mit mir viel Mühe gegeben hat. Sie finden Arbeiten, die ich wirklich verfasst habe hier: http://www.sysecol.ethz.ch/Publications.html
– Alle Argumente die Sie vorbringen sind bestens bekannt und werden von seriösen WissenschaftlerInnen berücksichtigt. Z.B. ist klar, dass die Sonne ebenfalls unser Klima beeinflusst und das schon immer getan hat. Ihr Anteil ist zurzeit bei etwa 7% im Vergleich zu all den Einflüssen, die im Moment das Klima prägen. Das heisst also nicht, dass die jüngst beobachtete Klimaerwärmung mit der Sonne erklärt werden könnte. Im Gegenteil, seit Ende der 80-er Jahre kühlt die Sonne und maskiert, d.h. versteckt, die menschgemachte Erwärmung vermutlich sogar ein wenig.
– Klima ist etwas langsames und 10 Jahre Wetterbeobachtung sind nicht genug um ein Klima zu kennen. Deshalb sind alle die Behauptungen, dass sich das «Klima» zurzeit abkühle, nur weil die Temperaturen seit 2005 (also bloss wenige Jahre) einen steilen Abfall ergeben, wenn man durch diese Messungen eine lineare Regressionsgerade legt, falsch. Das gleicht Kaffesatzlesen und ist keine seriöse Wissenschaft. Natürlich machen sich viele Wissenschaftler Gedanken zu den neuesten Messungen. Aber niemand zieht daraus ernsthaft die Schlussfolgerung, dass der menschgemachte Klimawandel nun abzublasen wäre. Hierzu bräuchten wir mindestens nochmals 10 Jahre von Messungen, um zu dieser Schlussfolgerung kommen zu können.
– Wenn man alle Ihre Argumente und all das was sonst noch alle WissenschaflterInnen der Welt über das Klima rausfinden in Betracht zieht, dann kommt man eben zu folgendem Schluss: Der menschgemachte Klimawandel ist mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit (>90%) eine Realität geworden.
– Ich würde mir an Ihrer Stelle nicht den Kopf über die Klimawissenschaft zerbrechen, es sei denn, Sie möchten ein Klimawissenschaftler werden. Dann müssten Sie aber die erforderlichen Studien bewältigen. Falls Sie Englisch verstehen, so empfiehlt es sich, diese allgemeinverständlichen Vorlesungen auf dem Internet sich anzuhören:
http://geoflop.uchicago.edu/forecast/docs/lectures.html
– Was die vielen pseudowissenschaftlichen Falschmeldungen anbetrifft, denen Sie offensichtlich zum Opfer gefallen sind, so verstehe ich, dass diese Argumente für Nichtwissenschaftler oft schwer zu durchschauen sind. Das ist weiter nicht schlimm. Doch bitte ich Sie, auch etwas Vertrauen in die ganz grosse Mehrheit von uns WissenschaftlerInnen zu haben, die versuchen nach bestem Wissen und Gewissen möglichst nahe an die Wahrheit heranzukommen und zu verstehen, was mit unserem Klima wirklich los ist. Ich zähle mich zu dieser Mehrheit der ehrlichen Wissenschaftler, und wenn ich alle Erkenntnisse verwende, die mir zur Verfügung stehen, so muss ich Ihnen sagen, dass die Lage leider sehr ernst ist. Ich habe bei meiner Arbeit als hautpverantwortlicher Autor des IPCC Berichtes (UNO-Klimarat) – ich war verantwortlich für ein Kapitel des letzten IPCC Berichts – mit meinem Team sorgfältigst etwa 3200 wissenschaftliche Artikel verarbeitet und berücksichtigt. Übrigens darunter auch Arbeiten von den sog. Klimaskeptikern. Wir haben alle Argumente, auch die Sie in Ihrer E-mail ansprechen berücksichtigt und sorgfältig bei den Schlussfolgerungen miteinbezogen (Sie finden hier auch einen NZZ Artikel, den ich zur Art der Arbeit des IPCC geschrieben habe).
Meine Schlussfolgerung ist in Anbetracht von all diesen Resultaten, dass ein ungebremster Klimawandel drastische, ja fatale Konsequenzen für die Menschheit hätte. Deshalb finde ich persönlich gilt es, etwas Wirksames dagegen zu tun. Dabei spielt es keine Rolle, dass noch ein kleines Stücklein Unsicherheit im heutigen Wissen da ist. Bei Gefahrversichert man sich, unabhängig davon ob Sie genau wissen, ob der Schadensfall wirklich eintreten wird oder nicht. Klimaschutz ist m.E. eine Art kollektive Versicherung vor katastrophalen Folgen. Hoffe, Ihnen mit diesen Angaben vorläufig gedient zu haben.
P.S.: Ich bitte Sie zu bedenken, dass ich leider aus Zeitgründen keine weiteren grossen Diskussionen führen kann noch darf. Ich danke Ihnen für Ihr Verständnis.
WeAreChange: Vielen Dank für Ihre Antwort und die Bereitschaft sich mit unseren Fragen auseinanderzusetzen. Da wir uns in der letzten Zeit vorallem mit den Berichten und Schlussfolgerungen vom Club of Rome, UN-Klimarat (IPCC), Earth First!, Sierra Club, WWF, Greenpeace und dem Klimapropheten Al Gore auseinandergesetzt haben, wurden wir auf eine politische bzw. wirtschaftliche Agenda aufmerksam, die einen entscheidenden Einfluss in die Klimadebatte haben.
«Wir müssen auf diesem Thema der globalen Erwärmung rumreiten. Sogar wenn die Theorie der globalen Erwärmung falsch ist, machen wir etwas gutes in Bezug auf die Wirtschafts- und Umweltpolitik.»
– Timothy Wirth, Präsident der UNO Foundation«Eine Gesamtbevölkerung von 250-300 Millionen Menschen, eine Reduzierung um 95 Prozent von der jetziger Grösse, wäre ideal.»
– Ted Turner, Gründer von CNN und wichtiger Spender der UNO«Meine drei wichtigsten Ziele sind, die menschliche Population auf 100 Millionen weltweit zu reduzieren, die industrielle Infrastruktur zu zerstören und zuzuschauen wie die Wildnis mit ihrem kompletten Spektrum an Spezien auf der ganzen Welt zurückkehrt.»
– Dave Foreman, Mitbegründer von Earth First!
In Anbetracht dieser Aussagen und bedrohlichen Ideologien, werden unseres Erachtens die Resultate der seriösen Klimawissenschaft dazu missbraucht, um grossflächig Angst zu schüren. Durch die entstehende Sorge und Panik der Experten, Medien und NGO’s können Gesetzesänderungen durchgeführt werden, welche die Übergabe der nationalen Interessen an globale Schirmherren einleiten und somit den Verlust der Souveränität des Volkes lancieren.
Die Erwärmung, welche die Menschheit in sorgenvolle, misanthropische Stimmung versetzt, zieht sich durch das gante Sonnensystem. Viele noch nie dagewesene Veränderungen werden in der letzten Zeit von der NASA wahrgenommen. Magnetische Stürme auf dem Merkur, die Venus zeigt sich deutlich heller und auch die Erwärmung auf dem Mars hat stark zugenommen (Wolkenbildung, Schmelzen der Eiskappen). Der Planet Jupiter wird von massiven Stürmen heimgesucht sowie Uranus und Neptun, Saturn bekommt neue Ringe und sogar Pluto, welcher sich momentan von der Sonne immer weiter entfernt erwärmt sich auffällig. Leider werden solche Berichte von den führenden Wissenschaftsmagazinen diskreditiert, um die Gilde der diktierenden Klimawissenschaftler nicht zu denunzieren. Hier ein paar Links zu den oben genannten Veränderungen in unserem Solarsystem:
http://adsabs.harvard.edu/abs/2006AGUSMSA42A..02B
http://www.newscientist.com/article/dn6657-stormy-uranus-takes-astronomers-by-surprise.html
http://www.timesonline.co.uk/tol/news/uk/article1720024.ece
http://www.livescience.com/environment/070312_solarsys_warming.html
http://www.enterprisemission.com/_articles/05-14-2004_Interplanetary_Part_1/Interplanetary_1.htm
http://www.newscientist.com/article/dn12159-jupiter-changes-its-stripes.html
http://news.nationalgeographic.com/news/2007/02/070228-mars-warming.html
http://www.space.com/scienceastronomy/060504_red_jr.html
http://www.space.com/scienceastronomy/pluto_warming_021009.html
http://www.lubbockonline.com/news/092897/study.htm
http://www.astrobio.net/pressrelease/120/nasas-global-surveyor-sees-possible-climate-change-on-mars
Ihre Schlussfolgerung, nach welcher die ‹anthropogene Erderwärmung› fatale, apokalyptische Konsequenzen haben wird, wird von Politikern und Industriellen aufgeschnappt und unseres Erachtens völlig verdreht wiedergegeben.
«Dabei spielt es keine Rolle, dass noch ein kleines Stücklein Unsicherheit im heutigen Wissen da ist. Bei Gefahr versichert man sich, unabhängig davon ob Sie genau wissen, ob der Schadensfall wirklich eintreten wird oder nicht. Klimaschutz ist m.E. eine Art kollektive Versicherung vor katastrophalen Folgen.»
Leider erinnert mich ihre Schlussfolgerung an eine kontroverse Aussage welche Professor Schneider zugeschrieben wird.
«Deshalb müssen wir Schrecken einjagende Szenarien ankündigen, vereinfachende, dramatische Statements machen und wenig Erwähnung irgendwelcher Zweifel, die wir haben mögen, entlassen. Um Aufmerksamkeit zu erregen, brauchen wir dramatische Statements und keine Zweifel am Gesagten. Jeder von uns Forschern muss entscheiden, wie weit er eher ehrlich oder aber effektiv sein will.»
– Prof. Dr. H. Schneider – Lead author in Working Group II des IPCC
Unsere Frage lautet;
1. Ob es nun Festgeschrieben und stichhaltig bewiesen ist (wie nach der Tagung des Weltklimarats in Valencia, die Medien berichteten), dass die Erderwärmung von Menschen gemacht ist?
2. Welche Art von Klimaschutz überhaupt helfen wird, werden Methoden des Geoengineering vermehrt zum Einsatz kommen? Welche konkreten Debatten werden hierzu geführt?
Andreas Fischlin: «Unsere Frage lautet;1. Ob es nun Festgeschrieben und stichhaltig bewiesen ist (wie nach der Tagung des Weltklimarats in Valencia, die Medien berichteten), dass die Erderwärmung von Menschen gemacht ist?»- Ja, sehr wahrscheinlich, d.h. mit einer Wahrscheinlichkeit von mehr als 90%.
Im übrigen sollten Sie meine Aussage keinesfalls mit der von Prof. Schneider zitierten vergleichen. Sie hat gar nichts damit zu tun. Ich argumentiere, dass es in Anbetracht des heutigen Wissens m.E. für Nichtklimawissenschaftler keinen Sinn mehr macht, über die wissenschaftliche Richtigkeit des Klimawandels nachzudenken. Stattdessen sollten BürgerInnen wie Sie versuchen Lösungen zu finden um die Risiken zu minimieren, d.h. eine Versicherung abzuschliessen und versuchen Massnahmen zu treffen, welche die Risiken signifikant erniedrigen.
«2. Welche Art von Klimaschutz überhaupt helfen wird, werden Methoden des Geoengineering vermehrt zum Einsatz kommen? Welche konkreten Debatten werden hierzu geführt?«
Es wird alles geprüft, was in Frage kommt. Nach heutigem Wissensstand gibt es keine Patentlösung, sondern es müssen Anstrengungen in allen Bereichen durch alle (Individuen, Institutionen, Länder, Völkergemeinschaft) gemacht werden. Die beste geo-engineering Methode ist die Reduktion der Treibhausgasemissionen. Alle anderen geo-engineering Methoden haben zurzeit noch gewaltige Nachteile oder sonstige Probleme. Noch am besten schneidet die Speicherung von CO2 in Wäldern und anderen Ökosystemen ab, jedoch da ist die Effektivität etwas umstritten. Verlässliche Informationen zu diesem Thema finden Sie bei IPCC (http://www.ipcc.ch) und der Royal Society von London (http://news.cnet.com/8301-11128_3-10333596-54.html). Hoffe, Ihnen mit diesen Angaben vorläufig gedient zu haben.