Die Leser der konventionellen Zeitungen sind nun doch schon im Voraus über das «sagenumwobene» Geheimtreffen der Bilderberg-Gruppe in Kenntnis gesetzt worden, doch was wurde genau vermittelt? Haben sich die Journalisten ernsthaft mit den Teilnehmern dieses Eliteclubs befasst, oder sich die Zeit genommen, die Quellen zu prüfen? Welche Meinung wurde dem Leser vermittelt und was wurde ihm vorenthalten?
Radio, Print- und Onlinemedien:
(Tages Anzeiger, 20minuten, wallstreet-online, Financial Times Deutschland, Der Sonntag, Suedostschweiz, Guardian, SR DRS und die Engadiner-Post)
In den letzten Wochen haben wir sämtliche Redaktionen und Journalisten auf der ganzen Welt, auf die diesjährige Bilderberg-Konferenz aufmerksam gemacht. Viele Mails sind aus unerklärlichen Gründen nicht beim Empfänger angekommen und irgendwo im Daten-Nirvana verschwunden. Nur zögerlich reagierten die Redaktionen, die NZZ beispielsweise, wollte nichts von dem Treffen berichten, da sie «keinen investigativen Journalismus betreiben» wie uns am Telefon gesagt wurde. Bei der Weltwoche mussten wir feststellen, dass trotz der EU-Kritik, welche sämtliche Ausgaben prägt, kein einziges Wort über das kommende Bilderberg-Treffen zu finden ist. Stattdessen wirbt die Weltwoche als Medienpartner für ein internationales Alpensymposium, an welchem zwei bekannte Bilderberger (Joschka Fischer & Madeleine Albright) und weitere Globalisten auftreten. Das Wochenmagazin ist sich auch nicht zu schade, in ihrer letzten Ausgabe vor der Konferenz in St. Moritz, exklusiv für das Buch des gesuchten Kriegsverbrechers Henry Kissinger zu werben, welches groteskerweise am Anreisetag der Bilderberger veröffentlicht wird.
Die Leser hätten darüber informiert werden sollen, dass die Bilderberg-Gruppe von einem SS-Offizier gegründet wurde, welcher dabei die Initiative des Vorstands der IG Farben, einen «Heinrich-Himmler-Freundeskreis» zu organisieren, im Kopf hatte. Die Nazi-Vergangenheit von Prinz Bernhard von den Niederlanden, welcher im Bilderberg-Exklusivbericht vom Tages Anzeiger als Initiant der Treffen, gross abgebildet ist, wird verschwiegen.
Hollands königliche Familie hatte diesen Teil der Vergangenheit Prinz Bernhards diskret begraben, als er nach dem Krieg ein leitender Angestellter bei Royal Dutch Shell, dem niederländisch-britischen Grossunternehmen, geworden war. Heute bildet diese reiche europäische Ölgesellschaft einen Teil des inneren Kreises der Bilderberg-Elite.
«Die Absicht hinter jedem und allen Bilderberg-Treffen war die Frage: Wie bringt man in Europa und in den Vereinigten Staaten eine durch gemeinsame Zwecke verbundene «Aristokratie» zustande und zusammen, und wie erzielt man deren Übereinstimmungen in Fragen der Politik, Wirtschaft und Strategie, um gemeinsam die Welt zu beherrschen? Das NATO-Bündnis bildete die entscheidende Ausgangsbasis ihrer Operationen und Unterwanderungen, denn es lieferte die Grundlage für ihre Pläne des «permanenten Kriegs» oder zumindest für ihre Politik der «nuklearen Erpressung».»
The Menuvee Documents on the Synarchy, Buch 4, Kapitel 3, S.97
Ein Meeting der Bilderberg-Gruppe – ein informeller Club von führenden Politikern, Unternehmern und Beratern welcher von Étienne Davignon präsidiert wird – im Juni in Europa, könnte auch für künftige Handlungen «das Verständnis aufbessern, gleichermassen wie sie bei der Entstehung des Euros in den 90ern mitgeholfen haben» so Davignon zum EU Observer.
Die Verharmlosung der selbsternannten Qualitätsmedien reicht soweit, dass von Verschwörungstheorien die Rede ist. Wie können renommierte Journalisten und Autoren es sich leisten, in Anbetracht der vielen historischen Tatsachen und Fakten, diese Gruppe zu banalisieren.
Skandale | Teilnehmer der Bilderberg-Konferenz |
Lokheed-Skandal | NATO-Generalsekretär Manfred Wörner (GER) | Verteidigungsminister Franz-Joseph Strauss (GER) | Vorstandsprecher der Deutschen Bank AG Hermann Josef Abs (GER)| Prinz Bernhard der Niederlande (NED) |
CDU-Spendenaffäre | Bundeskanzler Helmut Kohl (GER) | Bundesfinanzminister Wolfang Schäuble (GER) | CDU-Politiker Walther Leisler Kiep (GER) | CDU-Politiker Roland Koch (GER) | |
Überwachungsaffäre der Deutschen Telekom | Vorstandsvorsitzender der Deutschen Post Klaus Zumwinkel (GER) |
Liechtensteiner Steueraffäre | Vorstandsvorsitzender der Deutschen Post Klaus Zumwinkel (GER) |
Watergate-Affäre | US Sicherheitsberater und Aussenminister Henry Kissinger (USA/GER) | US Präsident Gerald Ford (USA) |
Iran-Contra-Affäre | Verteidigungsminister Donald Rumsfeld (USA) |
Lewinsky-Affäre | US-Präsident William Jefferson Clinton (USA) |
Whitewater-Skandal | US-Präsident William Jefferson Clinton (USA) |
2003 Irak Invasion | Verteidigungsminister Donald Rumsfeld (USA) | Weltbankpräsident Paul Wolfowitz(USA)|US-Aussenminister Colin Powell (USA) | US-Sicherheitsberaterin Condoleeza Rice (USA)| Berater des Verteidigungsministeriums Richard Perle (USA) | US-Vizepräsident Dan Quayle (USA) |
Dutroux-Skandal | Étienne Davignon, Ehrenpräsident des Bilderberg-Clubs (BE) | Maurice Lippens, Businessman (BE) |
CIA-Affäre(Geheimgefängnisse und Gefangenenflüge) | EU-Kommissionspräsident José Manuel Barroso (POR) |
Microsoft Kartell | Unternehmer William ‹Bill› Henry Gates III. (USA) |
Enron-Skandal | Präsident der Weltbank Robert Bruce Zoellick (USA) |
Mordprogramm Operation-Lock(WWF) | Prinz Bernhard der Niederlande (NED) |
Casa Pia Pädophilie-Skandal | EU-Kommissionspräsident José Manuel Barroso (POR) | OECD Botschafter Eduardo Ferro Rodrigues (POR) | EU-Kommissar Antonio Vitorino (POR) |
Visa-Affäre | Otto Schily, Politiker SPD (GER)| Joschka Fischer, Aussenminister und Vizekanzler (GER) |
Putsch in Chile 73 | US Sicherheitsberater und Aussenminister Henry Kissinger (USA/GER) |
Asbest-Skandal | Stephan Schmidheiny, Manager (SUI) |
IWF Sex-Affäre | Dominique Strauss-Kahn, Chef des Internationalen Währungsfonds |
… Fortsetzung folgt?
Dominic