Der ehemalige italienische Präsident Francesco Cossiga hat der Regierung einen Vorschlag angeboten, wie mit den ausschweifenden Demonstrationen von Studenten und Lehrern auf Grund von Kürzungen im Bildungssektor umgegangen werden soll: Benutzt Provokateure um Aufstände zu starten und lasst dann die Polizei „die Scheisse aus den Demonstranten prügeln“. Cossiga, früher auch Premierminister, Innenminister sowie einer der Gründer der Geheimdiensteinheit unter Operation Gladio, empfahl Silvio Berlusconi und dem dem derzeitigen Innenminister Robert Maroni, zu „tun was ich getan habe als ich Innenminister war“. Gemeint ist: Infiltriert die bislang hauptsächlich friedlichen Demonstrationen, radikalisiert sie, beginnt Aufstände und erzeugt dann die Unterstützung in der Bevölkerung für eine gnadenlose Reaktion der Polizei. Cossigas Statement lautet wie folgt:
„Maroni sollte tun was ich getan habe als ich Innenminister war. Universitätsstudenten? Lasst sie tun was sie wollen. Zieht die Polizei von den Strassen und Universitäten zurück, infiltriert die Bewegung mit Provokateuren [«agenti provocatori», d.R.] die zu allem bereit sind und lasst jene zehn Tage lang Läden verwüsten, Autos in Brand setzen und Städte unters Schwert setzen. Dann, gestärkt durch die Unterstützung der Bürger, wird das Geräusch der Sirenen von Krankenwagen jene der Polizei und der Carabinieri [italienische Militärpolizei, d.R.] übertönen müssen. Beamte auf Seiten der Gesetzeshüter sollten erbarmungslos die Scheisse aus den Demonstranten herausprügeln und sie alle ins Krankenhaus schicken.
Sie sollten sie nicht verhaften weil die Gerichte sie sofort freilassen würden; sie sollten sie stattdessen brutal verprügeln und sie sollten auch die Lehrer brutal verprügeln, die angestachelt haben. Nicht alte Professoren, nur die jungen Lehrer von den Schulen.“
Cossiga beschreibt im Prinzip die Dialektik Problem-Reaktion- Lösung, die er benutzt hatte als er im Amt war. Gladio war ein Geheimdienstnetzwerk unter der NATO welches Bombenanschläge in Europa von den 1960ern bis 1980ern verübte. Die Spezialität waren sogenannte „Operationen unter falscher Flagge“, Terroranschläge welche anderen Gruppen angehängt wurden. Cossigas Enthüllungen waren von enormer Bedeutung für Ermittlungen des italienischen Parlaments über Gladio im Jahr 2000. Beweise tauchten dafür auf dass die Anschläge von dem US-amerikanischen Geheimdienstapparat angeleitet worden waren. Im März 2001 sagte der Gladio-Agent Vincenzo Vinciguerra unter Eid Folgendes aus:
„Du musstest Zivilisten angreifen, die Bürger, Frauen, Kinder, unschuldige Leute, unbekannte Leute weit entfernt von jeglichem politischen Spiel. Der Grund war sehr simpel: Um die Öffentlichkeit zu zwingen, sich dem Staat zuzuwenden um nach mehr Sicherheit zu verlangen.“
Der Rat Cossigas an seine Kollegen ist genau das was bei dem G8-Gipfel in Genua geschehen war. Die italienische Polizei plazierte Bomben in den Hauptquartieren von Protestgruppen als Vorwand, um Razzien durchzuführen und um aus friedlichen Demonstranten „die Scheisse herauszuprügeln“. Die Fernsehdokumentation „Gipfelstürmer – Die blutigen Tage von Genua“ deckt einiges über die Ereignisse auf.
Quelle:
Prison Planet – Infowars
Die NATO und ihre Geheimarmeen – Vortrag von Dr. Daniele Ganser, Historiker und Friedensforscher, Universität Basel, 14. September 2009