Die vermutlich grösste Lüge in dieser Abstimmung ist die vom Sendeschluss. Diese Lügenkampagne entstand bereits früh in der parlamentarischen Diskussion zur Initiative NoBillag. So hat auch das Gegen-Initiativkommitee den Slogan «Nein zum Sendeschluss» angenommen. SRF und die vereinten Massenmedien tragen diese Angstpropaganda vom Sendeschluss ungeniert und ohne eine einzige kritische Frage dazu. «Warum?» könnte man fragen, z.B., oder «Echt jetzt?» – oder etwas eloquenter vielleicht; «hatte oder hat denn der Verwaltungsrat wirklich kein Plan B?» – oder wenn man etwas von Wirtschaft versteht vielleicht so; «seit wann wird in der Wirtschaft liquidiert/zerstört? Auch wenn eine Firma Konkurs geht, in einem geregelten Prozess werden die Assets (Gegenwert) immer übernommen oder verkauft» – schlimmstenfalls würde einfach ein neuer Medienkonzern daraus entstehen mit neuem Namen und Logo – sofern sich tatsächlich auch kein «Sanierer» zeigen sollte der Bestehendes übernimmt, effizienter machen kann und weiterführt in bescheidenerem Rahmen. Hat bei den Geschäftseinbrüchen der Swissair irgendwie auch geklappt, nur nicht für die Swissair, sondern letzten Endes für Lufthansa. Aber es hat geklappt.
Wer dieses «Guetnachgschichtli» entlarvt sehen will, muss einfach nur «Ja» stimmen.
Und bei einem unwahrscheinlichen, wirtschaftlichen Totalversagen: Dann wird wie damals bei der Bankenrettung oder Swissair etwas von politischer Seite ausgeklügelt um die SRF/SRG zu unterstützen. Die brauchen uns dazu nicht zu fragen und es braucht dazu auch keinen Verfassungsartikel. Es wird gemacht und ein Hintertürchen gibt es immer. Nennen wir es einfach mal «Kulturförderungsnotrecht» – oder noch witziger; «Denkmalnotschutz». Diese Bundesregierung baut sich Luxusbunker mit Milliarden an der Bundeskasse vorbeigeschmuggelt, wer denkt hier wirklich die lassen Ihr Staatspropaganda-TV untergehen? Sicher nicht.
Der Mythos «Medienvielfalt»
WeAreChange NewYork entstand 2004 nachdem man zum Schluss kam, dass die «Medienvielfalt» nicht vorhanden ist und bestenfalls gelegentlich vorgetäuscht wird. «Gleichschaltung» ist heute in der Medienwelt vielmehr Tatsache und Zentralisierung. Fragt aktuell die SDA-Mitarbeiter in Bern dazu. Dass das SRF/SRG relevant wäre für die Medienvielfalt würde konkret bedeuten, dass dort andere wichtige Themen behandelt werden. Wer uns ein relevantes «Thema» (nicht Sendung), nennen kann, welches nur bei der SRF/SRG behandelt wird und sonst nicht, bitte kommentieren.
Bei Skandalen hinkt ein SRF/SRG bekanntlich den privaten Medien hinterher oder vertuscht noch eher, als zu entlarven. Eine SRF/SRG hat eine viel grössere Abhängigkeit von der Politik und darf nicht zu viele Politiker verärgern. Also besser keine politischen Skandale und wegschauen und wenn alle anderen Medien berichten halt etwas unmotiviert nachbrabbeln. Auch wenn es längst sonnenklar ist, dass bei der Post der Fisch vom Kopf stinkt. Auch da leistet das SRF aktuell dankbare Vertuschungsarbeit und der Blick nutzt für einmal seine Chance hier über einen Skandal recherchierter berichten zu können – bspw. bei einem CocaCola- oder vielleicht auch Nestlé-Skandal, wo eventuell Sponsorenabhängigkeiten bestehen, das kann aber auch eine Hochschule sein etc., wäre das beim Blick dann eher wieder anders und die Abhängigkeit von Sponsoren verhindert echte Berichterstattung.
Wenn eine echte Medienvielfalt vorhanden wäre, hätte eine solch billige Angstpropaganda wie das «Guetnachtgschichtli» vom Sendeschluss, keine Chance.
Was man den Staatssender wohl zusprechen darf, ist eine gewisse Volksnähe, diese kann aber auch leicht geheuchelt und unecht sein, da auch eine bestimmte Verpflichtung und finanzielle Abhängigkeit besteht. Auf jeden Fall heuchlerisch sind die Kontroll- und Aufsichtsinstanzen. Es ist wie bei den meisten politischen Wahlkämpfen, viele Versprechen werden gemacht, die wenigsten davon werden eingehalten.