Am 07. Februar 2016 wurde anlässlich der Sendung Input des SRF3 das Thema Chemtrails bzw. das Thema Verschwörungstheorien beleuchtet. Die Autorin der Sendung, Frau Céline Raval, hat auch uns im Vorfeld kontaktiert und angefragt, ob wir jemanden kennen, der als Protagonist für die Sendung dienen könnte. Wir haben Herrn Matthias Hancke, einen Filmemacher, vorgeschlagen. Letztendlich wurde Diro Andres von blauerhimmel.ch genommen. Zur Sendung wurde ein Skeptiker und ein Psychologe beigezogen, der Skeptiker als Gegenspieler zu Diro Andres und der Psychologe als Überwacher. Was neutral klingt, endete in Meinungsmache. Darum haben wir uns entscheiden, Frau Raval anzuschreiben und eine Richtigstellung des SRF3 zu verlangen. Hier einige Auszüge aus unserem Schreiben.
Hier der Beitrag von der Sendung Input:
Guten Tag Frau Raval
Bezugnehmend auf unseren Kontakt und die daraus resultierte Sendung Input vom 7. Februar 2016 erlaube ich mir bei Ihnen ein paar kurze Nachfragen und Ergänzungen.
Wie viele Rückmeldungen haben Sie bereits erhalten? Haben Sie gewusst, dass praktisch alle in der Schweiz von grösseren Medien produzierten Beiträge, zum gleichen Ergebnis geführt haben? Nämlich zu diesem, dass diese Themen (Verschwörungstheorien jeglicher Art) in keinster Weise kritisch hinterfragt wurden und als haltlos und Hirngespinste abgetan wurden? Diese Beiträge wiederspiegelten nicht das Tatsächliche und sind im Gesamten betrachtet sehr identisch. Sie wiederspiegeln unsere heutige Gesellschaft, sie sind stumpf und gleich. Sie fungieren als Schranken um uns in unserem Denken zu halten und keiner andere Meinung Platz zu lassen. Sie sind wie Krebs für die Meinungsfreiheit.
Ich bewege mich seit dem Jahr 2009 in diesen Gebieten und verstehe dieses Ergebnis nur all zu gut. Es gibt viele Spinner und Hardliner, welche auf Ihre vorgefertigte, halbwegs recherchierte Meinung pochen und diese dann mit den nur für sie passenden Argumenten verstärken. Solche Leute kann man nicht überzeugen. Sie glauben an eine weltweite Verschwörung durch Illuminati, Freimauer oder sonst welche Geheimgesellschaften. Schon rein mit der Logik der Geheimhaltung kann man dieser Theorie den Garaus machen, leider stehe ich mit dieser Meinung meist auf weiter Flur alleine.
Zur Sendung selbst. Ich persönlich finde es sehr schade, wurde nicht Herr Hancke als Gesprächspartner eingeladen, sondern Diro Anders. Meiner Meinung nach hat Herr Hancke bessere Kenntnis zum Thema und hätte so zu einer besseren und qualitativ höherstehenden Diskussion beigetragen. Ihre Wahl Diro Anders als Gast zu nehmen, kann ich mir nur erklären, dass Sie nicht neutral bzw. mit den besten Leuten auf diesem Gebiet über das Thema berichten wollten, sondern einen „Vorzeigespinner“ brauchten um das Thema zu diffamieren (Anmerkung, nicht persönlich nehmen Diro, gäu ;-)).
Ihre E-Mails von Anfang Januar vermieden auch vehement das Wort Verschwörungstheorie, was aber im Beitrag das Hauptthema war. Bitte erklären Sie mir doch kurz wieso.
Durch den Beizug eines Psychologen erhielt die Sendung einen kranken Touch. Der Hörer kam am Schluss zu der Erkenntnis, dass Verschwörungstheoretiker, wie sie gerne genannt werden, krankhafte, an Märchen glaubende, aus der Gesellschaft gerissene Spinner sein müssen. Auch solche, welche sich kritisch mit diesen Themen auseinandersetzten, egal welche Seite, würden in dieses krankhafte Schwarz-Weis Denken abdriften. Das ist für mich Meinungsmache, kein Journalismus.
Ihre persönliche Haltung zu Verschwörungstheorien schien auch bereits von vornherein klar. Sie gehören ebenfalls zu den Personen, welche das Bild, was in der Sendung gefertigt wurde, vertreten. Ich hätte etwas mehr Objektivität erwartet. Bitte korrigieren Sie mich, wenn ich falsch liege.
Die Wahrheit liegt im Auge des Betrachters. Die Wahrheit ist nicht immer schön. Es wäre ratsam, bei solchen Themen die Fakten sprechen zu lassen. Nicht Aussagen, welche dem Hörer vermitteln würden, es gäbe keine Fakten zum Thema. Suchen Sie doch einmal das Wort Geoengineering. Gerne zeige ich Ihnen hier einige wenige Feststellungen, die die Wettermanipulation zumindest bestätigen:
http://roadtoparis.info/top-list/geoengineering/
http://www.pnas.org/content/112/45/13794.short
http://onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1029/2009GL039209/full
https://www.ethz.ch/de/news-und-veranstaltungen/eth-news/news/2015/01/geoengineering-going-outdoors.html
http://www.bbc.com/news/science-environment-30197085
http://www.handelsblatt.com/technik/zukunftderenergie/geoengineering-nach-paris-riskante-waffen-gegen-den-klimawandel/12720544.html
http://www.geoengineeringwatch.org/links-to-geoengineering-patents/
http://www.20min.ch/wissen/gesundheit/story/10252254
http://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/geoengineering-klima-klempner-will-erde-abkuehlen-a-1005412.html
Sie als Journalistin haben die Verantwortung, korrekt und der Wahrheit entsprechend zu berichten. Ich verweise hier auf die Pflichten von Journalistinnen und Journalisten, welche der Presserat der Schweiz präsentiert. Hier einige Auszüge:
- Sie halten sich an die Wahrheit ohne Rücksicht auf die sich daraus für sie ergebenden Folgen und lassen sich vom Recht der Öffentlichkeit leiten, die Wahrheit zu erfahren.
- Sie veröffentlichen nur Informationen, Dokumente, Bilder, und Töne deren Quellen ihnen bekannt sind. Sie unterschlagen keine wichtigen Elemente von Informationen und entstellen weder Tatsachen, Dokumente, Bilder und Töne noch von anderen geäusserte Meinungen.
- Sie berichtigen jede von ihnen veröffentlichte Meldung, deren materieller Inhalt sich ganz oder teilweise als falsch erweist.
Ich kann nur vermuten, dass Ihnen bei Ihrer Recherche gewissen Vorgaben gegeben wurden, sonst wäre der Bericht bestimmt nicht so realitätsfremd. Aber wie Sie und ich sicher wissen, gibt es in allen Institutionen und Gesellschaften innere und äussere Wahrnehmungen und Ströme, welche wir absichtlich oder auch unabsichtlich durch unser Handeln beeinflussen.
Ich werfe Ihnen daher nicht absichtlich falsche Meinungsmache vor, sondern gehe davon aus, dass Sie entweder durch Vorgaben oder bestehende Dogmas Ihre Sendung formten. Nichts desto trotz bin ich und wir von We are Change in keinster Weise mit der Sendung einverstanden. Sie wiederspiegelt das Thema nicht korrekt. Daher fordern wir von Ihnen bzw. dem ausstrahlenden Sender eine Richtigstellung.
Stellen Sie richtig, dass es von Menschen gemachte Wettermanipulation gibt und dass diese bereits seit geraumer Zeit Teil unseres Wetters ist. Dazu sind Beweise vorhanden. Wir sprechen hier unter anderem von fabrizierter Wettermanipulation, um dem Klimawandel Herr zu werden.
Wir erwarten die Korrektur innert 30 Tagen in Form von einem Beitrag von SRF3, welche direkt Bezug auf die Sendung Input vom 7. Februar 2016 nimmt.
Des Weiteren mache ich sie persönlich auf den bevorstehenden Film von Herrn Hancke, Overcast, aufmerksam, welche zu folgenden Zeiten als Premiere gezeigt wird.
Donnerstag, 18.02.2016, Rest. Lamm, Thun, 20:00 Uhr
Donnerstag, 25.02.2016, Cine Camera, Bern, 20:00 Uhr
Donnerstag, 03.03.2016, Kino Rex, Thun, 20:00 Uhr
Dienstag, 15.03.2016, Riff Raff, Zürich, 20:00 Uhr
Eventuell finden Sie Zeit, sich den Film anzuschauen. Wir danken Ihnen für Ihre Bemühungen und die Richtigstellungen. Gerne erwarte ich Ihre Antwort. Vielen Dank.
Beste Grüsse
Thomas Gasser im Auftrag von We are Change
Die Antwort des SRF vom 18.02.2016:
Sehr geehrter Herr Gasser
Frau Raval hat mir Ihr Mail weitergeleitet.
Ich nehme Stellung zu einzelnen Punkten, die sie anführen.
Zum Experten: Herr Hancke hatte keine Zeit fürs Gespräch an den von uns vorgeschlagenen Terminen, angefragt wurde er sehr wohl.
Ihre Disqualifikation von Herrn Anders als Auskunftsperson nehme ich zur Kenntnis, kommentiere sie jedoch nicht weiter.
Zu Geoengineering: Da Sie die Sendung offensichtlich aufmerksam gehört haben, ist Ihnen auch nicht entgangen, dass das Ziel der Sendung war aufzuzeigen, wie sich Verschwörungstheorien verbreiten und warum viele von uns in letzter Zeit vermehrt damit konfrontiert werden. Dazu diente das Beispiel der „Chemtrails“. In keiner Art und Weise ging es darum Geoengineering als wissenschaftliches Thema vertieft zu behandeln, eine entsprechende inhaltliche Diskussion wurde von der Sendungsmacherin unterbrochen und dies auch transparent in der Sendung dargestellt Eine Richtigstellung ist demnach nicht angebracht, da das von ihnen angesprochene Thema Geoengineering nicht Thema der Sendung war. Sollten wir in Zukunft eine Sendung zu Geoengineering planen, kommen wir allenfalls gerne wieder auf Sie und auf Experten, die Sie empfehlen als Auskunftspersonen zurück. Sollten Sie weitere Fragen haben, erreichen Sie mich ab Montag wieder.
Freundliche Grüsse Alexander Blunschi
Alexander Blunschi Redaktionsleiter SRF 3 Input / Redaktor SRF 3 Schweizer Radio und Fernsehen Brunnenhofstrasse 22 8042 Zürich
Meine Antwort vom 22.02.2016
Sehr geehrter Herr Blunschi
Vielen Dank für Ihre prompte Stellungnahme.
Nach Rücksprache mit Herrn Hancke hat dieser mir bestätigt, dass nicht Terminkollisionen zur Absage geführt haben, sondern, dass Frau Raval einen Aktivisten suchte. Herr Hancke, der einen Dokumentarfilm über Chemtrails drehte, ist für mich ein Aktivist. Warum offensichtlich für Frau Raval nicht?
Auch die E-Mails von Frau Raval im Vorfeld sprechen eine andere Sprache, als dass es zu Terminkollisionen kommen konnte, hier ein Auszug: „Es kommt aber natürlich auch immer darauf an, wie meine Gesprächspartner verfügbar sind. Da bin ich sehr gerne bereit, mich danach zu richten!“
Bitte teilen Sie mir kurz mit, warum hier offensichtlich ein Kommunikationsproblem besteht.
Zu Geoengineering: Da habe ich das Thema wohl missverstanden, die von uns geforderte Richtstellung entfällt somit. Dennoch bestehen wir auf eine Korrektur, da Verschwörungstheoretiker bzw. Personen, welche sich mit diesen Theorien beschäftigen, in ein falsches Licht gerückt werden.
Die Sendung über Verschwörungstheorien ist sehr oberflächlich gehalten. Meiner Meinung nach sind die Beispiele zu 9/11 oder der Mondlandung übertrieben. Es gibt nicht nur eine Meinung unter Verschwörungstheoretikern, gerade zu 9/11 gibt es verschiedenste Theorien. Dass Frau Raval hier eher abstrakte Theorien nennt, zeugt meiner Meinung nach davon, dass Thema zu diffamieren.
Frau Raval hat mich demnach getäuscht, in Ihren Mails war niemals von dieser Thematik die Rede. Ich zitiere gerne weiter einige Passagen aus den vorhergegangen Mails: „einem Beitrag über Gegenöffentlichkeiten, Alternativmedien… etc“. Verschwörungstheorien, wie im Beitrag erwähnt, sind etwas anderes.
Es gibt viele Menschen, welche heisse Eisen, die gerne als Verschwörungstheorie abgetan werden, anfassen, nur um Licht ins Dunkle zu bringen. Dr. Daniele Ganser zum Beispiel, er beschäftigt sich seit langem mit dem Thema 9/11. Ihr Beitrag diffamiert auch Ihn.
„Was braucht es für Zutaten, damit man eine schöne Verschwörungstheorie kann kreieren?“ war eine der Fragen von Frau Raval. Die Sendung lässt den Hörer glauben, dass Verschwörungstheorien ausschliesslich „kreiert“ werden und somit Geschichten sind, welche nicht wahr sein können. Gerade zu 9/11 gibt es unzählige Fakten und Indizien, beispielsweise zu den drei eingestürzten Türmen in New York, welche dem offiziellen Untersuchungsbericht widersprechen.
Kurz, der Beitrag stellt die Verschwörungstheorieszene als einen Haufen Realitätsflüchtlinge dar, welche sich Sachen, die sie nicht erklären können, als Verschwörung zurechtrücken. Das ist nicht korrekt.
Kann das SRF eine Korrektur nennen, welche dem Hörer zeigt, dass es durchaus plausible Indizien zu verschieden Verschwörungstheorien gibt? Im Stil von, ein Fünkchen Wahrheit ist immer dabei? Ich denke das ist angebracht.
Danke für Ihre Bemühungen.
Freundliche Grüsse
Thomas Gasser
Update vom 25.02.2016
Mail vom 23.02.2016
Grüezi Herr Gasser
Ich nehme gerne nochmals Stellung zu Ihren Punkten.
Herr Hancke hat gegenüber Frau Raval gesagt, er sehe sich selber nicht als Aktivist und möchte auch nicht als solcher bezeichnet werden. Dies ist nebst der Terminkollision ein zweiter Grund, warum kein Interview zu Stande kam. Wie im letzten Mail bereits geschrieben: dass Ihnen Herr Anders als Auskunftsperson nicht passt, nehme ich zur Kenntnis. Mehr kann ich dazu nicht sagen oder machen.
Die Frage ob Frau Raval mit Ihnen konkret über „Verschwörungstheorie“ gesprochen hat oder nicht, erübrigt sich für mich, da es gemäss ihr beim Kontakt zu Ihnen gar nie konkret und detailliert um eine Teilnahme an der Sendung ging. Zum Begriff Verschwörungstheorie und dessen Wirkung: Da teile ich Ihre Meinung ganz und gar nicht. Wir haben Verschwörungstheorien weder falsch noch abschätzig dargestellt: Experte Streuli sagt sinngemäss: „Verschwörungstheorien sind nicht etwas Schlechtes oder Dummes, sondern stellen in Frage.“ Eine Grundhaltung, die in der Sendung mehrfach und vor Allem auch am Schluss klar und deutlich vermittelt wird. In der Conclusio der Sendung wird zudem auch die Wissenschaft als nicht allein geltende Wahrheit hinterfragt.
Ich erkenne in Ihrem Schreiben zwar Ihre subjektive Empfindung, dass wir dem Thema nicht gerecht worden seien, kann diese Empfindung aber nicht nachvollziehen. Weitere Massnahmen werde ich nicht ergreifen.
Ich danke für Ihr Verständnis und grüsse Sie freundlich.
Alexander Blunschi
Antwort vom 25.02.2016
Sehr geehrter Herr Blunschi
Da gehen unsere Meinungen wohl auseinander. Ich erkenne bei mir keine Subjektivität. Ich kann aber in Ihrem Schreiben unkritische Haltung gegenüber Verschwörungstheorien feststellen. Ich finde dies bedenklich, gerade in Bezug auf den Berufszweig in dem Sie arbeiten. Verstehen Sie mich bitte nicht falsch, zusammenfassend bin ich nicht der Meinung, es wurde falsch über das Thema berichtet, sondern einfach nur mehrheitlich einseitig.
Wir nehmen zur Kenntnis, dass keine Richtigstellung Ihrerseits erfolgt, zeigen uns aber enttäuscht darüber. Zukünftig wünschen wir uns eine kritischere Betrachtung von Themen, es kann ja auch mal sein, dass die Wahrheit näher an einer Verschwörungstheorie liegt als an der gängigen Mainstreammeinung.
Weiter möchte ich mich kurz für Ihre Erläuterungen bedanken. Ich wünsche Ihnen alles Gute.